Welches Holz wäre denkbar?
Aufgrund weitgehend erschöpfter Vorkommen ist echtes Keloholz zu einem vernünftigen Preis kaum noch in Deutschland lieferbar. Daher sind für den Saunabau in Deutschland die Holzarten Tanne, Kiefer oder Fichte verfügbar.
Bei der Tanne unterscheiden wir zwei Arten:
Hemlock-Tanne:
Hemlock ist ein ideales Saunabauholz, fester als die Eiche, und wächst im Nordwesten der USA und Kanadas. Das Holz wird in seiner hochwertigsten Form auch als Hemlock-Rift bezeichnet.
Das bedeutet, dass das Holz mit stehenden Jahresringen geschnitten wird. (siehe Skizze links). Vergleichen Sie die schöne Maserung der Kiefer mit ihren liegenden Jahresringen (die Jahresringe werden quasi längs aufgeschnitten) und die der Hemlock-Tanne. Auf Grund der Größe des Hemlock-Stammes kann man die Profilbretter so herausschneiden, dass die Jahresringe nicht liegen sondern stehen.
Die Hemlock-Tanne zeichnet sich insbesondere durch eine sehr hohe Standfestigkeit aus. Ihr Holz ist verzugs- und harzfrei. Hemlock-Tannen stehen in ihrem Verbreitungsgebiet bis zu 300 Tage im Jahr in Nebel, Regen und Feuchte. Das Holz hat sich diesen Umweltbedingungen angepasst und ist daher absolut resistent gegen Feuchte, Verzug und anderes.
Das rötlich-braune Hemlock-Holz (im Foto wurde eine gewerbliche Sauna neu mit Hemlock beschlagen) ist das ideale Saunabauholz. Allerdings ist es durch seine begrenzten Vorkommen, Ausfuhr- und Einfuhrzölle und den Transportaufwand auch ein sehr teures Holz in Deutschland.
Hemlock-Tanne wird nur in Profilbrettern nach Deutschland geliefert, vornehmlich in der Stärke von 16 mm oder stärker.
Der ideale Einsatzzweck sind vor allem gewerbliche Kabinen, die einer extrem hohen dauerhaften Belastung mit Wärme und Feuchte ausgesetzt sind. Für eine private Sauna ist Hemlock-Tanne eine Alternative, jedoch nicht zwingend erforderlich, da die Nutzung im Vergleich zur gewerblichen Anlage sporadischer erfolgt. Um Ihnen einen Preisvergleich zu geben: schon allein beim Profilbrett ist eine Saunakabine von ungefähr 4 qm Grundfläche, die anstelle von 16 mm skandinavischer Fichte nur innen mit 16 mm Hemlock-Profilbrett ausgekleidet ist, um ca. 1000 Euro teuer.
Weißtanne:
Weißtanne ist eine Tannenart, die vorrangig in karelischen Wäldern Nordrusslands wächst und über Holzimporteure vom Großhändler in Deutschland angeboten wird. Sie wird in Deutschland nicht nur als Profilbrett, sondern auch als Massivholzbohlen angeboten. Massivholzbohlen werden jedoch in begrenzter Stärke angeboten, weil sich auch Vorkommen, Preise und Transport nach Deutschland als Kostenfaktor auswirken. Eine Lagerhaltung ist dadurch nur sehr begrenzt möglich.
Meines Wissens gibt es Weißtanne in Deutschland nur in Stärken unter 50 mm als Bohle. Dies geschieht einfach aus Kosten- und Nachfragegründen.
Desweiteren kämen folgende Hölzer in Frage:
Heimische Kiefer:
Die Kiefer ist in unseren Breiten sehr harzreich. Das Angebot an harzärmeren Kiefern ist in Deutschland begrenzt. Im Saunabau wird die heimische Kiefer fast nur für die Außenverkleidung eingesetzt, weil sie in unseren Breiten relativ schnell wächst und harzt.
nordische Kiefer
Douglasie:
Die Douglasie ist eine Kiefernart, die fast ausschließlich aus Nordamerika oder Asien stammt. In Deutschland kommt sie nur sehr selten vor. Wenn sie bei Wikipedia nachschauen, gibt es sowohl die Bezeichnungen Douglastanne, Douglasfichte und Douglaskiefer. Auch hier hilft oft nur eine Nachfrage und ein gewisses Misstrauen, weil es im engen Sinne des Wortes keine Douglasfichte gibt. Fichten sind einfach keine Kiefernart.
Wenn Sie hier mit den Begriffen Schwierigkeiten haben, dann lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wir stolpern ständig über neue Bezeichnungen und Wortschöpfungen.
Zeder:
Die Zeder ist im Mittelmeerraum und Asien angesiedelt, kommt aber als "Rote Zeder" auch weit verbreitet in Übersee, so z.B. Nordamerika vor. In Deutschland wird die Zeder überwiegend nur als Profilbrett angeboten oder als dünne, und nicht für den Saunabau geeignete, Bohlen angeboten. Jedoch eignet sich das Zedernholz für Infrarotkabinen, da es sehr hart und harzfrei ist. Der charakteristische Eigengeruch der enthaltenen ätherischen Öle wird von vielen als störend empfunden. Wer dennoch Zedernholz verwenden möchte, sollte vorab, z.B. auf einer Messe, mal in so eine Infrarotkbine reinschnuppern. Dieser Geruch ist bleibend und man sollte sich vorm Kauf schon einen Eindruck davon verschaffen, um unliebsamen Überraschungen vorzubauen.
Unser Baustoff Fichte...
Bei Fichte muss zwischen zwei Arten unterschieden werden, die jedoch fließende Übergänge haben.
Den Gesetzmäßigkeiten der Natur folgend, eignen sich Bäume um so besser für den Saunabau, je weiter nördlich des Äquators sie wachsen. Warum? Die Hölzer sind langsamer gewachsen. Sie haben dadurch engere Jahresringe und eine größere Festigkeit. Ihr Harzanteil ist geringer und die Äste sind fest eingewachsen.
Oftmals werden Sie auf den Begriff „Nordische Fichte“ stoßen. Er soll dem Käufer eine Herkunft auf nordischen Breiten vorgaukeln. Tatsache aber ist, dass es keine genormten Begrifflichkeiten für die Holzarten gibt. Verlässlicher sind da schon die Bezeichnungen „Polarfichte“ oder „skandinavische Fichte“, da diese eindeutig auf die Herkunftsregion hinweisen.
Entscheidend aber ist immer, dass man die Qualität des Holzes als Maßstab nimmt. Wie erkennt man dies nun als Laie? Da helfen bei Jahresringen nur Vergleiche. Mindestens 5-6 Jahresringe auf den cm sollte eine Qualitätsfichte schon aufweisen. Dazu sollte man auf eine geringe Restfeuchte von ca. 15-18 % Wert legen. Die Äste sind bei Bäumen polaren Ursprungs fest mit dem Holz verbunden, während südlichere Fichten schwarze Ränder an den Ästen aufweisen und bei der Trocknung die bekannten Astlöcher entstehen können.
Ein stark verharztes Brett weist ebenfalls auf südlichere Fichten hin, während Polarfichten (Foto links) so genannte Harzgallen aufweisen, wo das Harz konzentriert ist. Diese Harzgallen „bluten“ aus und hinterlassen nach der Entfernung des Harzes keine optischen Rückstände. Auch ein Herkunfts-Testat oder eine Echtheitsgarantie kann hier helfen. Auch Vergleiche zu Kunden, wie in unserem Kunden-Partnerprogramm auf www.sauna-pool.de, können sehr hilfreich sein. Ein gesundes Misstrauen ist also auch hier ebenso wie beim Thema Keloholz durchaus angebracht.
Warum setzen wir heimische Fichte als Baustoff ein?
Wir verwenden für Naturstammhäuser ausgesuchte heimische Fichte aus dem Erzgebirge. Dabei wird auf geraden Wuchs im gesunden Bestand geachtet. Dieses Holz wird nach Stammdurchmesser und Länge sortiert und zum Trocknen gelagert. Die Dauer der Lagerung hängt von vielen Faktoren ab. Im Winter geschlagene Fichten sind prinzipiell schneller verarbeitbar.
Spezielle Technologien bei der Verarbeitung vermeiden größere Trocknungsrisse. Wenn wir Ihnen vorher die Vorteile von Keloholz geschildert haben, werden Sie nun mit Recht fragen, warum nun einheimische Fichte?
Erst recht verstehe ich ein symbolisches Kopfschütteln am Pc von Ihnen, wenn wir bei der „normalen“ Block- und Elementbauweise im Haus, aber auch bei unserer Bauweise als Außensauna „Massiva-58-Outdoor“ oder „Massiva-68-Outdoor“ , aus „dünnen“ Blockbohlen auf Polarfichte Wert legen. Dieser angebliche Widerspruch löst sich schnell auf.
Foto: Massivholzbohlen aus Fichte in verschiedenen Stärken und Fräsungen - von links 68mm - 58mm - 40 mm
Je nach Bauart wird die Form der Fräsung ausgewählt: Doppelnut, Doppelfeder oder breite Nut. Für Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Eine Profilbrett-Sauna benötigt ca. 150 kg Fichtenholz. Dieses bezieht der Saunabauer in entsprechenden Mengen kostengünstig beim Großhändler, zumindest bezüglich der Transportkosten als Halb- und Fertigfabrikat aus Skandinavien (als profiliertes Brett oder als Bohle). Mit 8 oder 10 Tonnen des Halbfabrikates gehobeltes Profilbrett oder 40 und 58 mm Massivholzbohlen in entsprechenden Längen dimensioniert, könnten Sie dafür etliche Kabinen bauen. Acht oder 10 Tonnen Rohholz als Rundstämme (soviel benötigt man für eine normale Rundstammsauna), möglichst noch kundenspezifisch auf Durchmesser und Länge zugeschnitten und aus Skandinavien importiert, kosten schon bezüglich des Transports eine beachtliche Summe von mehreren tausend Euro. Selbst der LKW-Transport aus den baltischen Staaten ist sehr kostenintensiv. Oft hat der spezielle Holztransporter dann zurück auch eine Leerfahrt.
Die Verwendung einheimischer Fichte für Naturstammhäuser hat also einerseits Kostengründe und ist auch nicht schädlich für die Umwelt, denn der Rohstoff wird dort genutzt, wo er wächst, wann immer dies vertretbar ist.
Zuletzt sei darauf hingewiesen, dass der ja sogar gewünscht rustikale Charakter des Naturstammhauses auch auf Grund der massiven Bauweise nicht so große Anforderungen an die Qualität des Holzes, sondern an die Qualität der Verarbeitung stellt.
Selbst Löcher, Fugen und Verzug, die bei einer normalen Profilbrettkabine mit minderwertigem Profilbrettholz oder dünnen Profilbrettbohlen auftreten, lassen sich bei guter Verarbeitung auf Grund der Stärke eines Halbstammes von 22 cm Durchmesser vermeiden. Dies garantieren wir Ihnen.